Anlaufstelle für queere Jugendliche in Köln-Mülheim gestartet
Jahrelang gab es in Kölns Mitte mit dem anyway den einzigen Treff für junge Lesben, Schwule, Bi, Trans*, Inter* und Queers in der Rheinmetropole. Seit Anfang September ist das nun anders: Das anyway eröffnete auf der rechten Rheinseite ein weiteres Angebot – und zwar in Köln-Mülheim unweit des Wiener Platzes. Jeden Montag können dort Jugendliche von 18 bis 21 Uhr einen Schutz- und Wohlfühlraum finden. Austausch mit Gleichaltrigen, Freundschaften finden, gemeinsame Aktionen sowie ein offenes Ohr sind Ziele des neuen Treffs. Er unterscheidet sich vom Café des anyway am Friesenplatz, in welchen an einigen Tagen bis zu 90 Jugendliche zu Gast sind. Auf der rechten Rheinseite ist alles etwas familiärer, aber auch diskreter. Der Treff befindet sich im Jugendzentrum Support51. Nichts weist darauf hin, dass sich dort lesbische, schwule, bi, trans*, inter und queere Jugendliche treffen.
„LSBTIQ*-Jugendarbeit verändert sich, die Zielgruppen sind vielfältiger geworden. Mit unserem neuen Angebot möchten wir verstärkt Jugendliche mit Flucht- und Migrationsgeschichte sowie jene mit geringerer Mobilität abholen. Sie brauchen unsere Unterstützung ganz besonders“, sagt Jürgen Piger von der Geschäftsführung des anyway.
Das anyway bestreitet den neuen Treff aus Landesmitteln. Sie sind jedoch zunächst bis zum Ende des Jahres begrenzt. Eine Weiterförderung wird angestrebt. Positive Signale, dass auch die Stadt Köln unterstützen könnte, kamen bei der Eröffnungsfeier von Bürgermeister Andreas Wolter: „Wir müssen uns als Stadt für queere Jugendliche stärker einsetzen. Es ist wichtig, dass es auf der rechten Rheinseite ein queeres Jugendzentrum gibt, weil es hier auch wirklich viele queere Jugendliche gibt. Köln hat 1,1 Millionen Einwohner. Davon leben 350.000 rechtsrheinisch.“
Wie es den Jugendlichen im neuen Treff auf der rechten Rheinseite gefällt, davon konnte man sich bei der Eröffnungsfeier am 01. September überzeugen. Der Treff bietet neben viel Platz, verschiedenen Räumen für unterschiedlichste Aktionen und einer voll ausgestatteten Küche auch einen einen Außenbereich für Grillabende und Co. „Es ist attraktiver hier, weil dieses Jugendzentrum hat einen schönen Garten“, sagt Besucherin Priyanka. Emmanuel ergänzt auf Englisch: „It’s my first time here and I like everything that I am seeing. I think it is going to be wonderful.“